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Beam me up
Objekte aus der Sammlung Museum Rietberg, A/V Equipment, Soundtrack, Video, Licht
8.2 x 8.8 x 3.9 m
2014
Installation im Rahmen der Ausstellung „Gastspiel – Schweizer Gegenwartskunst im Museum Rietberg“
Museum Rietberg Zürich, 2014
In der Ausstellung Gastspiel im Museum Rietberg prallt Schweizer Gegenwartskunst auf Kunstwerke aussereuropäischer Kulturen, und im Beitrag Beam me up von pulp.noir verkehrt sich zusätzlich die gewohnte Ausstellungssituation, indem historische Skulpturen hier die eigentlichen Besucher sind und sich endlos durch fremde Welten bewegen.
Vocals Joana Aderi
Voice Ralph Tristan Engelmann
Sounds Marius Peyer, Tobias Reber, Christian Rösli
Konzeption, Komposition Thomas Fischer
Sound Engineer Roman Frischknecht
Video Julia Maria Morf
Sounddesign Thomas Winkler
gastspiel.rietberg.ch
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Beam me up
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Aufzeichnung vom Oktober 2014, Museum Rietberg Zürich
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Beam me up
Katalog-Text zu Beam me upVon Roland Hausheer
“Conditioned to ecstasy, the poet is like a gorgeous unknown bird mired in the ashes of thought. If he succeeds in freeing himself, it is to make a sacrificial flight to the sun. His dreams of a regenerate world are but the reverberations of his own fevered pulse beats. He imagines the world will follow him, but in the blue he finds himself alone.”
Henry Miller/The Time of the Assassins: a Study of Rimbaud
In den Live-Performances von pulp.noir verschränken sich zwei Zeiterfahrungen. Die narrative Zeit entfaltet sich in einer Reihe von Ereignissen, Abschnitten und Brüchen, die die Zeit als gelebte Zeit erlebbar machen, als Geschichte kollektiver Erinnerung. Anderseits findet sich der Besucher auch in einer kontemplative Zeit, in der die lineare Zeit einer schwebenden Zeiterfahrung weicht. Es ist die Zeit der assoziativen Bezüge, des Augenblicks, der Gegenwart im Dasein. Diese Zeit ist nicht zufällig auch die Zeit der Musik, des Hörens. Es gehört zur Natur des Hörens, dass wir hier fortgetragen werden in eine entgrenzte Zeit und wir haben nur Anteil an der Welt in dem Masse, in dem wir inmitten des auditiven Raums stehen.
In diesen audio-visuellen “stream of consciousness” entführt uns auch die Installation “Beam me up” in der Villa Wesendonck. Ein Immersionsraum, bevölkert von Wesen, deren Schicksal das Reisen zwischen Welten ist. Es ist die Ekstase des Abhebens, des Weltauf- und Untergangs, hier werden die grossen Dinge verhandelt. Figuren, eingespannt zwischen Himmel und Erde, ewig Suchende und verklärt Angekommene. Im Objektivraum des Museums sind sie aber auch Fremde, Weltfremde. pulp.noir schickt sie wieder auf ihre Reise zu den Sternen, aber die Welt ist eine andere geworden: Der Mensch hat sich bereits in den Orbit geschickt, die Fesseln der Weltschwere durchtrennt und schwebt bei den Gestirnen. Angekommen in der Kälte des Kosmos spüren wir aber: Wir sind allein.
Radio SRF2 Kultur Kompakt, 11.7.2014
SF1, Kulturplatz, 16.7.2014
Gastspiel im Museum Rietberg – Infiltrieren und Irritieren
Kunstbulletin, Nr. 10 2014
Im Kunstmuseum für aussereuropäische Kulturen in Zürich haben sich 21 namhafte Schweizer Künstler/innen mittels Installationen, Interventionen, Theater und Literatur dem Fremden und Ansersartigen verschrieben. Grundfragen nach Umgang mit Exotik und dessen Wahrnehmung sind die Triebkräfte.
…weiter stossen wir in der Villa Wesendonck auf die ungewohnte weil gleichberechtigte Inszenierung von Skulpturen aller Kulturen. dort durchfliegt man im raumschiff Enterprise mit den von überlagerten Bildern Beschienenen Protagonisten Tirthankara und einer anderen Gottheit aus Ozeanien Kontinente und Zeiten. Die Klang-Video-Installation BEAM ME UP der Gruppe pulp.noir verwandelt Bilder von Elefantenohren fast unbemerkt in Schmetterlinge, deren gespannte Flügel zu einer Satellitenstation mutieren. Sphäreische Musik durchdringt den Raum. Literarische Splitter wie “Oh! That wonderful world of adventures!” lassen aufhorchen und das globale Surfen hinterfragen. …
Ursula Meier
Sonntagsausflug
NZZ am Sonntag vom 28.09.2014
Museum Rietberg, Zürich
Im Rahmen der Ausstellung “Gastspiel” trifft im Zürcher Enge-Quartier Schweizer Gegenwartskunst auf historische Exponate fremder Kulturen
In einem abgedunkelten Raum gleiten farbige Bildprojektionen über historische, aus Indien stammende Statuen. Unterstrichen wird das Ganze durch Musik, die aus grossen Boxen hallt. Die Installation “Beam me up” der Künstlergruppe pulp.noir ist nicht nur wegen ihrer Grösse eines der beeindruckendsten Werke in der Ausstellung “Gastspiel” im Museum Rietberg. …
Ilaria Longo
Auf Spurensuche im Museum RietbergRegionaljournal Zürich Schaffhausen vom 10.07.2014
Beitrag zum “Gastspiel” ab 9:38min