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iscapes 2 – LIVE SHOW
Videoclips aus live improvisierten Sounds, Words und Visuals
Die Performer improvisieren entlang eines „Drehbuchs“ und stellen tripartige Videoclips her. Es sind quasi Aufnahmen digitaler Welten (aus Geräusch und Musik, Sprache und Gesang, Schrift und Bild), die wie beim Surfen im Internet mit einem einfachen Schlüsselbegriff beginnen und durch Verlinkung verwandter Inhalte zu einem weiten Assoziationsraum anwachsen.
Sounds Marius Peyer, Christian Rösli
Words Yoshii Riesen, Patrick Gusset
Visuals Julia Maria Morf
FX, Mixes Thomas Winkler
Videosoftware Pe Lang
Screenplays Thomas Fischer
Grafik Roland Hausheer
Basel, Festival Clair-Obscur, 2010
Zürich, Kunstraum Walcheturm, 2010
Olten, Coq d’Or, 2010
Baden, Stanzerei, 2011
Luzern, Gewerbehalle, 2011
Wien, The Loft, 2011
Linz, Oxymoron, 2011
Kassel, ARM, 2011
Liverpool, The Kazimier, 2011
Biel, Etage Club, 2011
Zürich, Restspiele Festival, 2012
www.iscapes.ch
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iscapes 2 – LIVE SHOW
Videoclips aus live improvisierten Sounds, Words und Visuals
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iscapes 2 – LIVE SHOW
Videoclips aus live improvisierten Sounds, Words und Visuals
ordnung
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iscapes 2 – LIVE SHOW
Videoclips aus live improvisierten Sounds, Words und Visuals
Radio 3fach Stosszyt, 25.3.11
Ein Rauschzustand auf allen KanälenAargauer Zeitung
Baden Die audiovisuellen Performer von pulp.noir experimentieren mit Technik und Trash-Ästhetik
Sphärisch, wuchtig, balladesk und exzessiv – so umschreibt Thomas Fischer die Reise ins Innere der von clipartigen Szenen vertonten digitalen Welt von pulp.noir. «iscapes 2» heisst der neuste Trip der Multimedia-Truppe aus Zürich. «Wir machen live improvisierte Sounds, Words und Visuals entlang einem Drehbuch», sagt Fischer. Er und Julia Morf sind die Köpfe hinter dem Projekt. Seit 7 Jahren tüfteln sie an immer neuen Ideen.
Pulp.noir orchestrieren eine Klangwelt, die zwar auch trip-hoppig tönen kann, aber kaum tanzbar ist. Sie kreieren assoziative Bilderwelten, von denen man eingesogen wird. Die an eine 4 bis 6 Meter breite Leinwand projizierten Bilder sind der Popwelt der 80er- und 90er-Jahre entnommen.
In einem Moment tauchen Kurt Cobain auf mit dem Zitat «The worst crime is faking it!», Lars van Trier («Keine technischen Raffinessen!») und nackte Krieger eines Naturvolkes. Und das alles gleichzeitig. Geschwindigkeit, Simultanität und das Ineinanderfliessen von Reizen strapazieren die Sinne. «Das Publikum muss nicht den Anspruch haben, alles mitzukriegen oder alles zu verstehen. Wenn es zu viel wird, kann man sich auch zeitweise nur auf ein Bild konzentrieren», sagt Julia Morf. Die Produktionsleiterin von pulp.noir performt selber: Wie ein DJ am Mischpult sitzt die 33-Jährige hinter ihren drei Laptops und fügt Video-Loops live zu Bildcollagen zusammen.
An Tischen, die mit Kabeln, Lampen, Computern und Mikrofonen überstellt sind, spielen zwei Musiker mit Synthesizern und Keyboards, zwei andere sind für stimmliche Einlagen und Geräusche verantwortlich. «Man kann uns kaum positionieren», sagt der 37-jährige Fischer, der die Stücke konzeptioniert. Früher traten pulp.noir vermehrt in Theaterorten auf – heute sind es Konzertlokale. 2006 wurden sie mit dem Swiss Premio Award ausgezeichnet.
Echt oder unecht?
«iscapes 2» thematisiert die Ambivalenz von Authentizität. Was ist Original und was ist Kopie? Was ist wahr und was ist falsch? Bill Clintons Aussage zu Lewinsky «I did not have sexual relations with that woman» taucht auf der Leinwand neben einem Lügendetektor auf. 8 Stücke, die aus unzähligen einzelnen Loops bestehen, werden gezeigt. «Wie ein Puzzle setzen sich die Clips allmählich zusammen. Dann ist ein Thema abgeschlossen», sagt Morf. «Die Grundstruktur der Performance ist komponiert, improvisierend wird dann auf ihr aufgebaut, ähnlich wie beim Jazz.» Das Ensemble von pulp.noir ist gut eingespielt. Man müsse auf die anderen reagieren und selber auch Impulse geben.
«Unsere Shows sind für Menschen, die Kunst konsumieren möchten oder auch nur ein Bier trinken wollen», sagt Fischer. «Das Publikum kann sich selber ein- und ausloggen.»
Technisch hochstehend und sinnlich beeindruckend sind die Bild- und Klangwelten von pulp.noir. (Bildunterschrift)
Corinne Rufli